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CBD und Blutverdünner: verträgt sich das?

Menschen die Blutverdünner (z.B. Warfarin) nehmen müssen, tun dies aufgrund einer ernstzunehmenden Krankheit, wie einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer Embolie. Aber natürlich ist es mehr als verständlich, dass diese Menschen an den vielen positiven Wirkungsweisen von CBD-Öl bzw. seines Wirkstoffes partizipieren möchten. Damit dies problemlos und ohne Nebenwirkungen gelingen kann, sind einige Dinge im Vorfeld zu beachten.
Besonderheiten
  • hilft der Wundheilung
  • unterstützt bei schweren Krankheiten
  • P450-Enzymsystem
  • Nebenwirkungen beachten
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Die Kombination aus CBD und Blutverdünnern kann zu Nebenwirkungen führen.
  • Ein Einsatz ist nicht ohne weiteres möglich und sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen sein.
  • Der Wirkstoff kann über vier unterschiedliche Wege vom Körper aufgenommen werden.

CBD in Kombination mit Blutverdünnern: positiv oder negativ?

Die positiven Eigenschaften von CBD sprechen sich immer mehr rum. Somit ist es selbstverständlich, dass auch mehr und mehr Menschen den Wirkstoff ausprobieren möchten, um ihn dafür zu nutzen, ihre Gesundheit zu stärken. Auch wenn es ein natürliches Produkt ist, was dafür bekannt ist, relativ wenige und nur leichte Nebenwirkungen zu haben, müssen einige Personengruppen aufmerksam den Einsatz des Wirkstoffes abwägen. Hierzu gehören unter anderem Menschen, die blutverdünnende Medikamente (Blutverdünner) nehmen, denn CBD kann mit diesen Medikamenten in Wechselwirkung treten. Im folgenden Text wird ausgeführt, wie dies aussehen kann und was zu bedenken ist.

Was ist Blutgerinnung und was sind Blutverdünner?

Viele Menschen haben von diesen Medikamenten schon einmal beiläufig gehört oder nehmen sie sogar, ohne dass es ihnen vielleicht bewusst ist. Normalerweise ist die Blutgerinnung dazu da heilen zu helfen. Es ist eine natürliche Schutzfunktion, die nach Auftreten einer Verletzung dafür sorgt, dass sich Wunden wieder schließen. Bei der Blutgerinnung handelt es sich um ein sehr komplexes System, was von vielen Faktoren und Co-Faktoren abhängt. Ist das System gestört, dann gerinnt das Blut beispielsweise zu stark, was im Körper zu erheblichen Komplikationen führen kann. So können Gefäße verklumpen und verstopfen, was in der Konsequenz dazu führt, dass betroffene Organe nicht mehr richtig versorgt werden.

Konsequenzen von Arterienverschlüssen können sein:

Mögliche Konsequenzen
  • Lungenembolie
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Hörsturz
  • Bildung von Thrombosen in diversen Bereichen des Körpers

Ist die Gerinnung des Blutes also zu stark, dann verschreibt der Arzt besagte Gerinnungshemmer. Vor allem Personen, bei denen eine der folgenden Diagnosen gestellt wurde, bekommen oftmals Blutverdünner verschrieben.

Bei diesen medizinischen Indikationen werden oft Blutverdünner eingesetzt:

Medizinische Indikationen
  • Angeborene Neigung zu erhöhter Blutgerinnung
  • Fortgeschrittene arterielle Verkalkung (Arteriosklerose)
  • Vor, während und nach Operationen, die eine längere Bettruhe zur Folge haben
  • Als Therapie bei Herzinfarkten, Schlaganfällen und Embolien
  • Menschen mit gestörtem Fettstoffwechsel
  • Menschen, die Thrombosen hatten
  • Menschen, die unter Herzrhythmusstörungen leiden

Grundsätzlich werden Blutverdünner gut vertragen. In einigen Fällen kann es zu Nebenwirkungen, wie inneren Blutungen, vor allem bei gleichzeitiger Verwendung bestimmter Schmerzmittel, allergische Reaktionen, Brechreiz, Durchfall, Hautausschlag, Juckreiz, Blutdruckabfall und Gelenkschmerzen kommen.

Sehr selten sind Wundheilungsstörungen, Gewebeschäden, Hautgeschwüre und Haarausfall.

Darreichungsformen

Da immer mehr Menschen auf die positiven Wirkungen zurückgreifen, wird der Markt und damit auch das Angebot immer größer und vielfältiger. Dies bedeutet, dass man in den virtuellen Regalen der Online-Shops auch immer unterschiedlichere Darreichungsformen erhält.

Die Klassiker sind sicherlich:

Klassiker
  • Öl
  • Kapseln
  • Liquids
  • Seren
  • Sprays
  • Blüten

Aber mit wachsender Anwendung und steigender Nachfrage werden ständig auch Innovationen geschaffen.

Neuartige Produkte
  • Cremes (Anti-Falten, Gesichtsreinigung, Beauty, Knochen und Gelenke, Wärme, etc.)
  • Balsam
  • Lotion
  • Tee

Trotz aller Vielfalt in den Produkten, die sicher den ein oder anderen Vorteil in der Anwendung und Wirkung haben, hat der Körper nur vier unterschiedliche Möglichkeiten, wie er CBD resorbieren, also in den Körper aufnehmen kann.

Über die Atemluft

Die Aufnahme des Wirkstoffes erfolgt hier über die Inhalation. Produkte wie Liquids oder Blüten werden dabei entweder klassisch geraucht oder modern verdampft. Beiden Formen ist gemein, dass der entstehende Rauch bzw. Dampf eingeatmet wird und mit ihm das CBD. Bei diesem Prozess dringt der Wirkstoff also mit der eingeatmeten Luft bis in die kleinsten Areale der Lunge, den Lungenbläschen (Alveolen) vor. In diesen Bläschen findet bei Säugetieren der Gasaustausch statt. Sauerstoff wird aufgenommen und Kohlendioxid wird abgegeben. CBD gelangt also, wie der Sauerstoff, über die Lunge in die Blutbahn.

Diese Form der Aufnahme stellt die schnellste Form dar seinem Körper wirkungsvoll CBD zuzuführen.

Über die Haut

Der menschliche Körper ist auch dazu in der Lage den Wirkstoff über die Haut aufzunehmen. Dies geschieht, indem Produkte wie Seren, Cremes, Lotionen oder Balsamen aufgetragen werden. Diese ziehen dann, wie „normale“ Produkte ein und stellen dem Körper den Wirkstoff so zur Verfügung. Wichtig ist zu wissen, dass diese Form der Verabreichung deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt und ein Großteil des Wirkstoffes an Ort und Stelle zum Einsatz kommt. Sie ist also weniger geeignet, um systemische gesundheitliche Probleme zu beeinflussen.

Über den Mund aufnehmen

Der Klassiker ist wohl das CBD über die Schleimhaut im Mund aufzunehmen. Hierbei träufelt man sich, je nach Dosierung, einige Tropfen des Öls unter die Zunge und behält sie 1-2 Minuten im Mund. Auf diese Weise kann die Mundschleimhaut ihre Arbeit verrichten und den Wirkstoff dem Körper zuführen.

Diese Methode ist vor allem deswegen so beliebt, da sich, über Tropfen in unterschiedlicher Menge und Konzentration, CBD sehr gut und individuell dosieren lässt. Außerdem ist es ein guter Weg, um die Nutzung dezent und harmonisch in den Alltag einzubauen.

Die Wirkung bei dieser Methode setzt nach ca. 15 Minuten ein.

Über den Magen/den Darm aufnehmen

Ein weiterer, angenehmer Weg ist das Schlucken von Kapseln. Vor allem bei einer dauerhaften Verwendung ist die Integration in den Alltag leicht und harmonisch möglich. Sie sollte vor allem in Betracht gezogen werden, wenn es darum geht einen dauerhaften CBD-Spiegel im Körper aufzubauen und zu halten. Sollen mit Hilfe von CBD akute Symptome bekämpft werden, gibt es allerdings schnellere und damit effektivere Wege. Denn es vergeht einige Zeit, bis der Wirkstoff in die Blutbahn gelangt. Zunächst werden die Kapseln geschluckt und landen im Magen. Hier wird die Hülle der Kapsel durch die Magensäure aufgelöst. Vegetarier und Veganer sollten beim Kauf übrigens aufpassen, dass die Hülle der Kapseln keine tierische Gelatine enthält. Ist der Wirkstoff freigesetzt gelangt er weiter in den Darm und kann hier die Darmschleimhaut passieren und in die Blutbahn gelangen.

CBD und das Cytocrhom P450-Enzymsystem

Das Cytochrom P450-Enzymsystem wird auch kurz CYP, P450 oder CYP450 genannt. Hierbei handelt es sich um die Zusammenfassung von 57 Enzymen, die eine erhebliche Bedeutung für den menschlichen Stoffwechsel haben. Sie sind nicht nur für die Verstoffwechslung von Medikamenten, Naturstoffen und Fremdstoffen wichtig; sie tragen zum Beispiel auch zur Oxidation von Fettsäuren bei.

15 dieser Enzyme sind speziell für den Abbau von körperfremden Substanzen, wie Medikamente, Gifte aber auch THC und andere Cannabinoide zuständig.

Der Einfluss von CBD auf das P450 erklärt sich dadurch, dass es in der Lage ist bestimmte Enzyme zu hemmen, die für den Abbau von Medikamenten zuständig sind. Das Medikament befindet sich dann in einer deutlich höheren Konzentration im Blut, als eigentlich vom Arzt angedacht war. Im Idealfall wird hierdurch eine geringere Dosis eines speziellen Medikaments benötigt. Wahrscheinlich ist aber auch der Fall, dass es durch den hohen Spiegel der Arznei im Blut zu gefährlichen Nebenwirkungen kommen kann.

Genau wie CBD von Mensch zu Mensch unterschiedlich wirkt, ist auch die Geschwindigkeit und Intensität des CYP450 sehr individuell.

Nachweise: 1)https://www.researchgate.net/publication/286964899_Cannabinoids_and_Cytochrome_P450_Interactions

Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass es beim Konsum von CDB zu sehr geringen Nebenwirkungen kommen kann, denen in der Regel auch mit einfachen Hausmitteln beizukommen ist. Dies ist sicherlich dem Umstand geschuldet, dass es sich beispielsweise bei CBD-Öl um ein Naturprodukt handelt.

Dennoch kann es zu Nebenwirkungen kommen. Anwender berichten hier von Symptomen wie

  • Einfluss auf Enzyme in der Schwangerschaft
  • Erhöhter Augeninnendruck
  • Einfluss auf die Wirkung von Arzneimitteln
  • Trockenes Gefühl im Mund
  • Erhöhter Tremor bei einigen Parkinson-Patienten
  • Niedriger Blutdruck
  • Benommenheit
  • Schläfrigkeit

Um hier kein erhöhtes Risiko einzugehen, sollte unbedingt darauf geachtet werden, beim Kauf zu hochwertigen Produkten 2)https://arge-canna.at/gute-durchschnittswerte-fuer-eu-marktuebliche-cbd-produkte/ zu greifen. Diese sind meist „Bio“ und durch weitere Zertifikate, basierend auf gründlichen Untersuchungen, ausgewiesen.

Wechselwirkungen, die mit anderen Stoffen und vor allem mit Medikamenten entstehen können, sind vor allem dem Einfluss von CBD auf verschiedene Enzyme im Körper zurückzuführen. Dies betrifft vor allem Enzyme des Cytochrom P450-Enzymsystems. Hierdurch wirken Medikamente stärker oder länger wirken als eigentlich geplant.

Ein weiterer Faktor ist, das CBD oft die gleiche Wirkung im Körper hat, wie die Arzneien. So wirkt es beispielsweise positiv gegen Depressionen – genau wie Anti-Depressiva.

Ebenfalls können Wechselwirkungen zustande kommen, weil sowohl CBD als auch die meisten anderen Medikamente in der Leber abgebaut werden und sich auch dort noch gegenseitig beeinflussen können.

Nachweise: 3)https://www.springermedizin.de/pharmacokinetic-drug-interactions-with-tobacco-cannabinoids-and-/10045174, 4)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29082802

Gefährlich: CBD und Warfarin

Bei Warfarin 5)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5789126/ handelt es sich um einen Wirkstoff, der beim Vitamin K ansetzt. Er ist ein sogenannter Antagonist von Vitamin K und verhindert in dieser Eigenschaft, dass verschiedene Gerinnungsfaktoren, die Vitamin K benötigen, gebildet werden. Da es im Rahmen der Nebenwirkungen unter anderem auch zu Blutungen kommen kann, ist es besonders wichtig, die richtige Dosis zu wählen.

Da beide Stoffe (Warfarin und CBD) über das Cytochrom P450-Enzymsystem verstoffwechselt werden, kann es sein, dass sie miteinander agieren und somit der Wirkstoff Warfarin länger als geplant im Blut bleibt, was zu erheblichen Nebenwirkungen führen kann.

Daher kann die Kombination von CBD mit Blutverdünnern sehr gefährlich sein.

Wie lange warten?

Es ist schwierig einen grundsätzlichen Rat zu erteilen. Bei jeder Frage von CBD in Kombination mit Blutverdünnern empfiehlt es sich einen Arzt hinzuzuziehen. Dieser kennt im Zweifel die persönliche Konstitution seines Patienten sehr genau. Denn wie jedem Produkt, was im menschlichen Körper verstoffwechselt wird, kommt es auf einige individuelle Faktoren an, die die Zeit des Abbaus bestimmen.

Zu beachten ist hier, dass jeder Mensch

  • eine andere gesundheitliche Konstitution hat
  • einen individuellen Stoffwechsel besitzt
  • persönlich anders auf CBD reagiert
  • ein unterschiedliches Körpergewicht hat
  • eine spezielle Empfindlichkeit gegenüber CBD oder Medikamenten hat
  • eine eigene persönliche Körperchemie besitzt

Einsatz immer mit Arzt abstimmen

Blutverdünner sind Medikamente, die in ernsten Situationen bzw. bei ernstzunehmenden Symptomen vom Arzt verschrieben werden. Aber natürlich ist es auch verständlich, dass Menschen, die Blutverdünner nehmen müssen, nicht auf die positiven Kräfte von CBD-Öl verzichten möchten. Dies muss unter Umständen auch nicht sein. Was aber sein sollte, ist die vorherige Konsultation eines Mediziners, um mit ihm das Vorgehen zu besprechen. Er kennt sich mit den Medikamenten und ihrer Dosierung aus und wird beurteilen können, ob CBD und wenn ja, in welcher Dosis eingesetzt werden kann.

Da CBD noch nicht die gesamte Schulmedizin für sich begeistern konnte, kann es Sinn machen, sich nach einem Doktor umzusehen, der dem Thema CBD offen gegenübersteht und in diesem Bereich auch schon Erfahrungen gesammelt hat. Er kann dann auch helfen, sich erfolgreich an die individuelle Dosis heranzutasten.

Expertenaussagen zur Kombination von CBD und Blutverdünnern

Dänische Forscher der Universität in Odense haben durch mehrere Versuche herausgefunden, dass sowohl THC als auch CBD die Verstoffwechslung des blutgerinnenden Medikaments Warfarin hemmen können. Sie stellten unter anderem bei regelmäßigen Cannabis-Konsumenten höhere INR-Werte fest. INR (International Normalised Ratio) ist ein Wert zur Beurteilung der Blutgerinnung.

Nachweise: 6)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30326170

Alternativen zu CBD, wenn Blutverdünner eingenommen wird

CBD ist ein einzigartiger Wirkstoff der Natur. Dies macht ihn auch so wertvoll. Eine pauschale Alternative ihn zu ersetzen gibt es nicht. Wenn jemand allerdings, aufgrund von Blutverdünnern, kein Öl zu sich nehmen darf, dann stellt sich bei der Suche nach einer Alternative immer die Frage, warum oder wozu möchte er es einsetzen? Ist dies klar, dann kann nicht mehr pauschal, sondern ganz gezielt nach einem Ersatz gesucht werden.

Menschen, die das Öl zur Beruhigung verwenden, können schauen, ob beispielsweise Baldrian zielführend für sie ist.

Andere wiederum verwenden es, um sich ihrer Krämpfe zu entledigen. Hier kann versucht werden dem Körper vermehrt das ebenfalls entkrampfend wirkende Magnesium zuzuführen.

Fazit

Der Einsatz von CBD bei Menschen, die gleichzeitig Blutverdünnern nehmen müssen, bedarf einiger Vorbereitung. Da die Wirkstoffe miteinander interagieren können, kann es zu ungewünschten Nebenwirkungen kommen, wenn beide gleichzeitig oder zeitnah nacheinander eingenommen werden. Um diese Nebenwirkungen auszuschließen, empfiehlt es sich den Einsatz von beispielsweise CBD-Öl auf jeden Fall mit seinem behandelnden Arzt zu besprechen und zu koordinieren.

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